Die Erhöhung der Kunst und die Auswirkungen des Konsumalltags sind hier in konzentrierter
Form auf den Punkt gebracht und in Frage gestellt. Tüten oder kleine Kisten hängen an der
Wand, liegen aufgereiht auf dem Boden und wirken beinahe sakral...
Berrit Hempel, Kölner Stadt-Anzeiger, 8. 9. 90

Ruth Knecht fügte in ihren Collagen Küchenabfälle, Verpackungen, Kaffeesatz und benutzte
Teebeutel zusammen. Sie legte die Schalen, Pellen, Filter und Beutel auf Zeitungspapier zum
Trocknen aus und schweißte sie dann ein. Es sind höchst banale Dinge, wie wir sie jeden Tag
in die Bio-Tonne oder in den Müllschlucker werfen und die hier in neo-dadaistischer Weise
künstlerisch-kulturell nobilitiert werden.
Jürgen Raap, Essen und Trinken - Verfall und Vernichtung, Kunstforum Band 160 S. 273f


Jürgen Kisters: Die Kunst, der Müll und der Tod - zum Anlass einiger Objekte von Ruth Knecht, APEX Nr. 15, 1992